Was ist eigentlich …?

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A

Adduktion

Bewegung eines Auges nach innen (nasenwärts)

Akkommodation

Die Akkommodation erfolgt durch Formveränderung der Linse. Die Linse ist durch die Zonulafasern im Ringmuskel des Ziliarkörpers aufgehängt. Wird der Ziliarmuskel innerviert, dann verkleinert sich der von ihm gebildete Ring und die Linse kann sich – ihrer elastischen Eigenschaft folgend – vermehrt der Kugelform annähern. Mit vermehrter Krümmung der brechenden Flächen der Linse steigt auch ihre Brechkraft. Der gesamte Vorgang wird als Akkommodation bezeichnet und dient der Scharfstellung des Auges auf näher gelegene Objekte.
Geht reflektorisch einher mit einer Bewegung beider Augen nach innen (Konvergenz) und einer Pupillenverengung. Alle 3 Phänomene zusammen nennt man Nahreaktion.
Die Akkommodation kann durch Zykloplegie gehemmt werden

Amblyopie

Schwachsichtigkeit

Anisometropie

Ungleiche Refraktion beider Augen. Mit einer Brille ergeben sich unterschiedlich große Bilder (Aniseikonie). Durch die prismatische Nebenwirkung der Brillengläser bewegt sich bei seitlichem Blick durch die Gläser die Umwelt verschieden schnell (Anisophorie). Mit Kontaktlinsen treten diese Probleme nicht oder weniger auf. Außerdem führt die Anisometropie zu unterschiedlichem Akkommodationserfolg.

Asthenopie

Beschwerden wie Kopf-, Stirn- und Augendruck oder -schmerz, Augenbrennen, Müdigkeitsgefühl in den Augen, Lichtscheu, Unschärfe besonders beim Wechsel von Nah- zu Fernfixation oder umgekehrt (Abstandswechsel), Schwindel- und Unsicherheitsgefühl. Die Beschwerden können u.a. durch Akkommodationsstörungen bei nicht- oder fehlkorrigierten Ametropien und durch Heterophorien ausgelöst werden.

Astigmatismus

Stabsichtigkeit. Eine von der Kugelwölbung abweichende Form der Hornhaut bewirkt, dass Gegenstände längs, quer oder schräg verzogen erscheinen. Die Brechkraft ist dann nicht mehr in allen Meridianen gleich. Das Auge bildet Punkte zu Strichen („Stäbchen“) ab. Die häufigste Ursache sind angeborene Veränderungen von Hornhaut und Linse. Eine Brillenkorrektur des Astigmatismus durch Zylindergläser ist möglich, wenn der Astigmatismus regulär ist; d.h. wenn die beiden Achsen unterschiedlicher Brechkraft genau senkrecht aufeinander stehen. Das Brillenglas enthält dann ebenfalls zwei Achsen unterschiedlicher Brechkraft. Wenn eine Brille mit Astigmatismusausgleich erstmalig verordnet wird, ist oft eine längere Eingewöhnungsphase nötig. Ursache hierfür ist die leicht unterschiedliche (meridionale) Bildvergrößerung in den beiden Achsen. Es kommt vor, dass die Verzerrung so stark störend empfunden wird, dass die Brille trotz eindeutiger Sehverbesserung nicht akzeptiert wird. Beim unregelmäßigen Astigmatismus (z.B. Hornhautnarben, Keratokonus, Zustand nach Keratoplastik) ist überhaupt keine scharfe Abbildung mehr möglich, da die Oberfläche der Hornhaut unregelmäßig gekrümmt ist. Er lässt sich mit einer Brille nicht vollständig korrigieren. Harte Kontaktlinsen können Irregularitäten der Hornhaut am besten ausgleichen.

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B

Brechkraft

Den Abstand des Brennpunktes von der Linsenmitte bezeichnet man als Brennweite [m]. Den Kehrwert der Brennweite bezeichnet man als Brechkraft (Einheit : Dioptrie; [1/m = dpt]). Die Gesamtbrechkraft des Auges (Hornhaut und Linse) beträgt etwa 59 Dioptrien. Das entspricht einer Brennweite von 17 mm.

Brennpunkt

Parallel einfallende Lichtstrahlen werden von einer konvexen Linse (Sammellinse, Pluslinse) in einem bestimmten Punkt hinter der Linse vereinigt.
Auch für die konkave Linse (Zerstreuungslinse, Minuslinse) kann man einen Brennpunkt konstruieren: Hier gilt: parallel einfallende Strahlen werden von einer konkaven Linse so gestreut, als kämen sie aus einem vor der Linse (daher „minus“) gelegenen Punkt.

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C

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D

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E

Esophorie

Kein manifestes Innenschielen, sondern nur eine Neigung hierzu, die jedoch nur sichtbar wird bei Aufhebung der Fusionsmöglichkeit (z.B. durch Abdeckung eines Auges oder durch Vorhalten eines Dunkelrotglases. (Synonym: Latentes Innenschielen)

Esotropie

Innenschielen

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F

Fovea centralis

(wörtlich: Grübchen, kleine Vertiefung) = Stelle des schärfsten Sehens. An dieser Netzhautstelle besteht die höchste Dichte an lichtempfindlichen Rezeptoren (Zäpfchen). Bei einem amblyopen Auge kann es sein, dass diese anatomisch privilegierte Stelle funktionell nicht genutzt wird und statt dessen eine wenig entfernte Netzhautstelle als Zentrum genutzt wird (exzentrische Fixation). Dadurch ist die Sehschärfe dieses Auges eingeschränkt.

Fusion

Bildverschmelzung, eine Leistung des beidäugigen Sehens.

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G

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H

Heterophorie

Wird die Fusion aufgehoben, so kommt es bei 70-80% der Bevölkerung zu einem Abweichen der Augen von der Orthostellung (= parallel in der Ferne, konvergent in der Nähe). Dieses latente (versteckte) Schielen nennt man Heterophorie. Dieses latente Schielen kann als Auswärts-, Einwärts- oder seltener als Höhenabweichung auftreten. Ist beidäugige Sehen ungehindert, so wird die Stellungsabweichung durch die Fusion ausgeglichen. Symptome und damit Krankheitswert bekommt die Heterophorie erst, wenn bei der Fusionsanstrengung Schmerzen auftreten (Asthenopie). Das plötzliche Auftreten von Doppelbildern zeigt die Dekompensation der Heterophorie an. Schielphasen (mit Doppelbildern) sind anfangs selten, Dauer und Frequenz können aber zunehmen (Auslösung durch körperliche/seelische Anspannung, Alkohol).

Hyperopie

Weitsichtigkeit, Übersichtigkeit. Besteht bei einem für die durch Hornhaut und Linse vorhandene Brechkraft zu kurzem Auge. Scharfe Abbildung naher und ferner Objekte ist nur mit zusätzlichem Plusglas oder Akkommodation möglich. Mit der Akkommodation ist normalerweise ein Konvergenzimpuls verbunden. Dadurch stellt sich nicht nur die passende Scharfstellung für die Nähe ein, sondern beide Augen bekommen auch die richtig Stellung zueinander. Ausgleich der Hyperopie durch Akkommodation kann daher zum Einwärtsschielen führen. Statistisch ist leicht Hyperopie bei Kindern am häufigsten. Durch das Augenwachstum verändert sich die Refraktion. Bei Kindern wird hierdurch häufig die Hyperopie geringer. Im Alter, wenn die Akkommodation nachlässt, kann der Hyperope ohne Brille weder in der Nähe noch in der Nähe scharf sehen. Wenn ein junger Hyperoper ohne Brille lesen will, muss er erheblich stärker akkommodieren als ein Emmetroper oder ein Myoper mit Brille. Dies kann zu asthenopischen Beschwerden führen.

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I

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J

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K

Konvergenz

Gleichzeitige Bewegung beider Augen nach innen. Das Gegenteil (Bewegung nach außen) nennt man Divergenz.

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L

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M

Musculus (Mehrzahl: Musculi)

«kleiner Muskel» (Abk.: M.). Das Auge wird von 6 Musculi bewegt.
Der M. rectus superior liegt dem Auge oben an und bewegt das Auge nach oben.
M. rectus inferior – unten – Bewegung nach unten
M. rectus lateralis – schläfenseitig – Bewegung nach außen
M. rectus medialis – nasenseitig – Bewegung nach innen, nasenwärts
M. obliquus superior – oben – Einwärtsrollung und Senkung bei Adduktion
M. obliquus inferior unten – Auswärtsrollung und Hebung bei Adduktion

Myopie

Kurzsichtigkeit. Besteht bei einem für die durch Hornhaut und Linse vorhandene Brechkraft zu langem Auge. Scharfe Abbildung weit entfernter Objekte ist nur mit zusätzlichem Minusglas möglich. Näher gelegene Gegenstände kann der Myope auch ohne Akkommodation scharf sehen. Da das menschliche Auge durch Akkommodation die Brechkraft nur verstärken, nicht aber verringern kann, ist ein Ausgleich der Myopie durch Akkommodation nicht möglich.

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N

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O

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P

Pädiatrische Ophthalmologie

Kinderaugenheilkunde

Perimetrie

Prüfung des Gesichtsfeldes. Das Gesichtsfeld ist der von einem unbewegten (fixierenden) Auge gleichzeitig gesehene Raum. Veränderungen des Gesichtsfeldes sind ebenso wie Veränderungen der Sehschärfe ein wichtiger Aspekt bei der Diagnose und Verlaufsbeobachtung zahlreicher Erkrankungen des Auges und der Sehbahn. Die perimetrische Prüfung dient dabei der Erfassung von Ausfällen der Netzhaut, des Sehnerven und der Sehbahn.

peripher

am Rande befindlich, Rand-, Neben-; Gegensatz von zentral

Presbyopie

Alterssichtigkeit. Sie ist Folge einer Alterung der Linse mit Abnahme ihrer Verformbarkeit. Die Akkommodationsbewegungen des Ziliarkörpers werden von der Linse nicht mehr mitgemacht. Für das Sehen in der Nähe ist eine Plusbrille erforderlich. Die Presbyopie ist ein Alterungsvorgang, von dem jeder betroffen ist. Die Akkommodationsfähigkeit wird bereits ab dem 10. Lebensjahr kontinuierlich schlechter. Im Alltag macht sich das Nachlassen der Akkommodationsfähigkeit beim Normalsichtigen aber meistens erst zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr bemerkbar, nämlich dann, wenn in dem bis dahin gewohnten Abstand nicht mehr bequem gelesen werden kann. Der leicht Hyperope muss dagegen schon ab Mitte 30, der leicht Myope erst nach dem 50. Lebensjahr mit einer Lesebrille rechnen.

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Q

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R

Refraktion

Dieser Begriff hat in der Augenheilkunde eine besondere Bedeutung. Man meint damit die Refraktion des Auges = Differenz zwischen der für seine Achsenlänge und Krümmungsradien notwendigen Gesamtbrechkraft und der tatsächlichen Gesamtbrechkraft. Im günstigsten Fall ist die Refraktion null, dann werden parallele Lichtstrahlen in der Fovea centralis fokussiert. Diesen Zustand bezeichnet man als Emmetropie.

Refraktionsbestimmung

Ermittlung der Refraktion des Patienten um die notwendige Korrektur für eine optimale Sehschärfe zu ermöglichen.
Man unterscheidet:
1. objektive Refraktionsbestimmung: die Refraktion des Auges wird mit Hilfe bestimmter Geräte ausgemessen (Skiaskopie, Refraktometer).
2. subjektive Refraktionsbestimmung: durch Vorhalten verschiedener Korrekturgläser und Befragen des Patienten wird die verträglichste Korrektur für eine optimale Sehschärfe gesucht.

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S

Strabismus

Schielen

Strabologie

«Die Lehre vom Schielen». Fachbereich der Augenheilkunde, der sich mit der Diagnose und Behandlung der verschiedenen Schielerkrankungen beschäftigt. In Deutschland ist die Strabologie kein von den Ärztekammern anerkanntes Weiterbildungsfach.

Strabismus surosadductorius

Zunahme eines Höhenschielens bei zunehmender Adduktion eines Auges. Es handelt sich um eine konkommittierende Störung der schrägen Augenmuskeln (Mm. obliqui).

Skiaskopie

Die Skiaskopie ist eine genaue und einfache Methode der objektiven Refraktionsbestimmung. Durch Beobachtung von Lichtphänomenen in der Pupille und Vorhalten verschiedener Gläser kann der geübte Untersucher die Fehlsichtigkeit des Auges (Hyperopie, Myopie oder Astigmatismus) bestimmen. Die skiaskopische Refraktionsbestimmung ist besonders für Kleinkinder und Säuglinge geeignet, bei denen andere Methoden wegen noch fehlender Mitarbeit nicht in Frage kommen.

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T

Trochlea

Sie ist ein etwa 3 mm starker Knorpelring, der durch feste Bindegewebe am Stirnbein verankert ist. Durch den Ring zieht die Sehne des Musculus obliquus superior. Alle anderen Augenmuskeln verlaufen gerade nach hinten in die Augenhöhle.

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U

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V

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W

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X

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Y

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Z

Zykloplegie

Die wichtigste Fehlerquelle der Refraktionsbestimmung bei Kindern und Jugendlichen ist die mögliche Akkommodation des Patienten. Akkommodation bewirkt, dass als Endrefraktion zu starke Minusgläser bzw. zu schwache Plusgläser ermittelt werden. Verordnet man diese Gläser dann in der Brille, muß der Patient ständig akkommodieren, was zu erheblichen Beschwerden (Asthenopie) führen kann. Zur Ausschaltung eines störenden Akkommodationsanteiles sollte man daher bei jungen Patienten vor der Refraktionsbestimmung eine medikamentöse Zykloplegie durchführen. Hierunter versteht man eine vorübergehende Hemmung des Ziliarmuskels mit einem Parasympatholytikum (Atropin, Cyclopentolat). Bei Erwachsenen ist dies jedoch meist nicht notwendig.

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